HENSOLDT und Lufthansa Technik heben die „Black Box“ auf ein neues Level

Lufthansa Technik and HENSOLDT take the “black box” to an all new leve
08.10.2025 · Taufkirchen, Deutschland

  • Fit für die Zukunft: Cockpit Voice und Flight Data Recording über weit mehr als 25 Stunden
  • Datenextraktion „on-wing“ möglich – ohne Ausbau der Geräte
  • Höhere Zuverlässigkeit und deutlich verlängerte Instandhaltungsintervalle

Lufthansa Technik und der Sensorspezialist HENSOLDT haben gemeinsam eine neue Generation von Aufzeichnungsgeräten für die Airbus-A320-Familie auf den Markt gebracht, die maßgebliche Verbesserungen gegenüber bisherigen Cockpit-Voice- und Flight-Data-Recordern (CVR/FDR) erzielt. Mit der entsprechenden Nachrüstlösung sind Airlines nicht nur bestens für die zukünftig weit strikteren Regularien in punkto Aufzeichnungsdauer gerüstet, sondern sie können die gespeicherten Daten auch ohne den Ausbau der jeweiligen Geräte auslesen. Zudem profitieren ihre Instandhaltungsbetriebe von der deutlich erhöhten Zuverlässigkeit und damit signifikant verlängerten Austauschintervallen.

HENSOLDT und Lufthansa Technik heben die „Black Box“ auf ein neues Level

Verschärfte gesetzliche Anforderungen in den USA schreiben vor, dass dortige Verkehrsflugzeuge zukünftig eine vielfach längere Datenspeicherung gewährleisten müssen, und das nicht mehr nur für die Flugparameter (FDR), sondern auch für die Gespräche im Cockpit (CVR): Statt wie früher für zwei Stunden müssen dann beide Einheiten der sogenannten „Black Boxes“ – die in Wirklichkeit in leuchtendem Orange lackiert sind – ihre aufgezeichneten Daten über eine Zeitspanne von mindestens 25 Stunden speichern bevor sie wieder überschrieben werden dürfen. Diese Vorgabe betrifft insbesondere die CVR und wurde im Rahmen des FAA Reauthorization Act 2024 beschlossen. Derzeit noch mit alter Rekordertechnologie ausgestattete Luftfahrzeuge müssen in den USA bis spätestens 2030 ebenfalls auf diesen neuen Standard nachgerüstet werden. Behörden in anderen Weltregionen könnten den Vorgaben schon bald folgen.

Genau darauf zielt die von HENSOLDT gefertigte und von Lufthansa Technik exklusiv vertriebene neue Generation von Flugdatenschreibern der SferiRec-Baureihe ab. Sie erfüllen die verschärften behördlichen Anforderungen nicht nur, sie übertreffen sie bei weitem. Während der neue CVR bis zu 45 Stunden an Cockpitgesprächen und bis zu 170 Stunden an sogenannten Datalink-Aufzeichnungen (textbasierte Nachrichten zwischen Flugzeug und Boden) speichert, so besitzt der neue FDR sogar eine Kapazität von bis zu 1.600 Stunden. Im Bereich Flugdatenschreiber kann HENSOLDT auf fast 40 Jahre Erfahrung zurückgreifen, vor allem für militärische Einsätze.

Ein weiterer großer Vorteil der neuen Generation besteht darin, dass die Rekorder für das Auslesen der in ihnen gespeicherten Daten fest im Flugzeug verankert und permanent angeschlossen bleiben können. Möglich macht dies ein spezielles „On-Wing Readout-Kit“, dessen Software auf einem gewöhnlichen Laptop installiert werden kann, keinerlei zusätzliche Hardware erfordert und sowohl für das Auslesen des FDR als auch des CVR zur Verfügung steht. Gerade in Zeiten begrenzter Wartungskapazitäten oder knapper Bestände an Ersatz-Rekordern kann so ein „On-Wing-Read-Out“ die Instandhaltungskosten signifikant senken, bei gleichzeitiger Einhaltung aller betrieblichen und behördlichen Standards. Mit einer deutlich höheren durchschnittlichen Zuverlässigkeit („Mean Time Between Failures”, kurz: MTBF) verringert sich die Anzahl unplanmäßiger Ausbauten und die damit verbundene Inanspruchnahme OEM-gebundener Dienste im Vergleich zur aktuellen Generation zudem signifikant.

Mit seiner nach EASA Part 21J zertifizierten Design-Organisation entwickelt Lufthansa Technik maßgeschneiderte, aber gleichzeitig flexible Nachrüstungslösungen, mit denen sich die fortschrittliche Rekorder-Technologie von HENSOLDT nahtlos integrieren lässt. Als echte „Plug&Play“-Lösung können die neuen Geräte somit sämtliche bislang für die A320-Familie verfügbaren Rekorder-Lösungen mit getrennten CVR/FDR-Einheiten „eins zu eins“ ersetzen. Eine zeitnahe Zertifizierung für weitere Airbus- und Boeing-Flugzeugmuster wird ebenfalls angestrebt. Für eine umfassende technische Betreuung rund um die Uhr steht zudem das weltweite Netzwerk von Lufthansa Technik zur Verfügung.

Pressekontakt

Alexander Ogger

Alexander F. Ogger

Communications Manager Multi-Domain Solutions, Optronics

Unser Unternehmen

HENSOLDT ist ein führendes Unternehmen der europäischen Verteidigungsindustrie mit globaler Reichweite. Das Unternehmen mit Sitz in Taufkirchen bei München entwickelt Sensorlösungen für Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen. Als Systemintegrator bietet HENSOLDT plattformunabhängige, vernetzte Sensoren an. Zugleich treibt das Unternehmen als Technologieführer die Entwicklung der Verteidigungselektronik und Optronik voran und investiert in neue Lösungen auf Grundlage von Software-Defined Defence.

Außerdem erweitert das Unternehmen sein Angebot um neue Service-Modelle und baut sein Portfolio an Systemlösungen aus. 2024 erzielte HENSOLDT einen Umsatz von 2,24 Milliarden Euro. Nach der Übernahme der ESG-Gruppe beschäftigt das Unternehmen circa 9.000 Mitarbeiter. HENSOLDT ist an der Frankfurter Wertpapierbörse im MDAX notiert.

Über Lufthansa Technik

Der Lufthansa Technik Konzern ist einer der weltweit führenden Anbieter flugzeugtechnischer Dienstleistungen. Mehr als 22.000 Beschäftigte sind für den international zertifizierten Instandhaltungs-, Herstellungs- und Entwicklungsbetrieb an dutzenden Standorten rund um den Globus tätig. Das Angebot von Lufthansa Technik umfasst das gesamte Service-Spektrum für Verkehrs-, VIP- und Special-Mission-Flugzeuge. Dazu gehören die Wartung, Reparatur, Überholung und Modifikation sowohl von ganzen Flugzeugen als auch von ihren Triebwerken, Komponenten und Fahrwerken, sowie die Herstellung von innovativen Kabinenprodukten und eine digitale Flottenbetreuung.

Pressekontakt Lufthansa Technik

Michael Lagemann
Tel.: +49 (0)151-5892-6557
michael.lagemann@lht.dlh.de

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